Auf der Suche
Sanfte Tropfen im Morgentau
schleichen sich den Blättern entlang
warten voller Ungeduld
geben sich nicht preis
sie suchen leise ihren Weg
langsam leise und ganz sacht
Flüchtig weilen sie
zu wechseln den Ort
zu verdunsten
zu verschwinden
auf der Suche nach dem Leben
dem Verlangen hinterher
langsam leise und ganz sacht
schleicht es sich an
mit Gefühl
mit Angst
langsam leise und ganz sacht
den Tau nicht zu erschrecken
dass er nicht verschwindet
um zu leben auf der Jagd
auf der Suche nach dem Leben
mit der Angst es verschwindet
einzufangen den Tropfen
langsam leise und ganz sacht
kommt ein Wind dahergeflogen
tausend Blätter wirbeln nun
und der Tropfen
fällt hinunter
langsam leise und ganz sacht
wartet nun das arme Wesen
hindurch die ganze Nacht
auf dass der Tropfen wiederkehrt
den Durst zu stillen vermag.
Voller Angst vor der Enttäuschung
angespannt geht es auf Jagd
einsam irrt es im Wald umher
in der stillen Nacht
langsam leise und ganz sacht
hofft es auf Antwort
darauf bedacht
kein falschen Schritt
kein verdächtig Laut
Angst vor dem Morgen
Angst vor dem Erwachen
aufzuwachen ohne Tropfen ohne Leben
langsam leise und ganz sacht
zu verdursten
zu verhungern
ohne gefundene Liebe
und der Mond scheint so still
langsam leise und ganz sacht
sucht es ewig, hofft auf Liebe
auf den Tropfen gegen den Durst
gegen den Hunger, für das Verlangen
und es wartet
langsam leise und ganz sacht
ganz geduldig
Nacht für Nacht.
Frenzy, Oktober 2006
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